fokus O. fordert umfassendes Parkmanagementsystem
Die Zukunft der Innenstadt Oberursels liegt vielen am Herzen. Seit in diesem Frühjahr Oberursel ins Programm „Zukunft Innenstadt“ des Landes Hessen aufgenommen und ein sechsstelliges Budget gewährt wurde, wird um die bestmögliche Verwendung der Gelder gerungen. Ein Thema überschattet die komplexe Situation: Parken in der Innenstadt. Der Gewerbeverein fokus O. hat viele Ideen zur Innenstadtbelebung, doch das Thema Parken ist dem Verein, auch der vielen gewerbetreibenden Mitglieder wegen, ein besonders bedeutendes Anliegen, um die Kaufkraft zu erhalten, weshalb das Forum der Selbständigen zunächst hierzu öffentlich Stellung bezieht.
Ein Gutachten des Ingenieurbüros IKS untersuchte die Parkplatzsituation im Auftrag der Stadt Oberursel im vergangenen Jahr, auch um die Möglichkeiten des rechtlich abzusichernden Anwohnerparkens zu prüfen, und fand heraus, dass prinzipiell ausreichend Parkplätze in der Innenstadt vorhanden seien. Es gebe allerdings ein Verteilungsproblem, so IKS, das heißt, der gewünschte Parkraum sei nicht immer in unmittelbarer Nähe, und außerdem würden Parkplätze oft zu lange belegt. Dies nahm der Gewerbeverein zum Anlass genauer hinzusehen.
Die Mitglieder des Vereins wurden online dazu befragt, welche Rolle das Auto und Parkmöglichkeiten für sie und ihre Kunden spielen. Ergebnis: Fahrzeug und Parkangebot sind für die Mehrheit von großer Bedeutung, um an den Arbeitsplatz zu gelangen und um den persönlichen Bedarf des täglichen Lebens zu decken. Es wurden Gespräche mit der Kommune und Politik geführt. Die Reaktionen darauf waren eher verhalten.
Ziel des fokus O. ist ein intelligentes und integriertes Parkmanagementsystem, das neben Autos auch Fahrräder umfasst und eine gut strukturierte, umfassende Wegeführung beinhaltet. Das übergeordnete Anliegen ist ein Appell an die Stadt, nicht an einzelnen Punkten bereits Parkraum umzugestalten, bevor ein Gesamtkonzept steht. Erst wenn dieses Gesamtkonzept für Wegeführung und Parkmanagementsystem vorhanden ist, können Einzelmaßnahmen koordiniert erfolgen.
Für 199 Parkplätze, die sukzessive wegfallen sollen, teils auch temporär durch Baumaßnahmen, hat die Stadt Oberursel zwar Ersatz angekündigt, allerdings fehle es an Finanzierungsmöglichkeiten. Infolgedessen sieht der fokus O. im Gegensatz zur Stadtverwaltung die Parkplatzsituation angespannt. Dies auch, weil die Parkplätze im Parkhaus Altstadt im Holzweg, die das IKS-Gutachten komplett berücksichtigt, auf zwei Ebenen gar nicht zugänglich sind.
Der Verein schlägt grundsätzlich mittelfristig drei Ankerparkplätze an den Punkten Bleiche, Bahnhof und Gymnasium vor. Am Bahnhof kann ein zweistöckiges Parkhaus entstehen, wo auch jetzt bereits ebenerdig geparkt wird. Die unterirdischen Parkflächen des Gymnasiums, die nur zu 20 Prozent belegt sind, könnten öffentlich zugänglich gemacht werden. Am Berlebachplatz in der Innenstadt, wo 20 Parkplätze wegzufallen drohen, schlägt fokus O. eine attraktive Neugestaltung des Platzes zum Beispiel mit einem Bauerngarten vor, spricht sich aber für den gleichzeitigen Erhalt von zehn Parkplätzen aus.
Generell sollte nach Ansicht des fokus O. Parken auf der Straße teurer sein als im Parkhaus und Parkmöglichkeiten sollten zeitlich beschränkt sein. „Es steht zu viel Blech im öffentlichen Raum“, so VS-Mitglied Anke Berger-Schmitt, und meint damit auch die vielen Fahrräder, die in der Vorstadt und am Kumeliusplatz im Schatten unter Bäumen stehen, wo eigentlich auch Menschen auf Bänken sitzen könnten. Stattdessen können die Fahrräder in der Rompel-Passage konzentriert und überdacht stehen, so ein weiterer Vorschlag des fokus O. Dessen Ideen beschränken sich im Übrigen nicht auf das Thema Parkplätze, sondern umfassen ein Verkehrsleitsystem mit entsprechender Beschilderung und wegeführendem Bodenbelag.
Als gewichtiger Player im Stadtleben hofft der fokus O. auf Beteiligung an der Weiterentwicklung der Verkehrs- und Parksituation in der Oberurseler Innenstadt und ist bereit sich einzubringen.