Stefan Peterka (links), Eberhard Bingel (rechts) und Anke Berger Schmitt (4.von rechts) übergeben die Verkaufserlöse an Anja Körneke, Annika und Melanie Haas, Tobias Krohmer und Monika Zengerling (v.links). © ksp (2)
Fokus O. und Lions übergeben Spenden an drei Organisationen
Damit das Vereinshaus fortbesteht
Oberursel – Es ist eine stolze Summe: 12 900 Euro. Genau so viel ist bei der gemeinsamen Benefizaktion des Forums der Selbstständigen Oberursel (Fokus O.) und des Oberurseler Lions Club zusammen gekommen. „Wir haben auch im vergangenen Jahr wieder gemeinsam Adventskalender verkauft. Dieses Mal sind es 2200 Kalender gewesen“, schildert Lions Präsident Erhard Bingel. Gemeinsam mit Lions-Kollege Stefan Peterka und Anke Berger-Schmitt, Vorsitzende von Fokus O., hat er nun jeweils einen Scheck aus dem Erlös des Kalenderverkaufs an Vertreter von drei Organisationen überreicht.
Seit mehr als zehn Jahren führen die Lions mit den Oberurseler Gewerbetreibenden diese Advents-Aktion durch. Verkauft wird der Kalender in Oberurseler Geschäften und an Verkaufsständen des Lions Club. „Wir haben zu Beginn unserer Benefizaktion gemeinsam beschlossen, dass wir jedes Jahr an die Tafel und an das Frauenhaus spenden. Dieses Jahr ist als drittes Projekt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hinzugekommen“, verrät Bingel. Der Geldregen kommt Annika und Melanie Haas, die beide in der Schutzgemeinschaft sowie der dazugehörigen Waldjugend engagiert sind, wie gerufen. „Vor knapp zwei Jahren wurde unser Verein vor eine große finanzielle und arbeitstechnisch belastende Hürde gestellt“, erinnert Annika Haas. „Nach über 50 Jahren war das Dach unseres Vereinshäuschens im Maasgrund durch Ameisenbefall beschädigt und musste für 20 000 Euro restauriert werden.“ Das gelang mithilfe vieler freundlicher und großzügiger Spenden.
Doch während der Arbeiten am Dach wurden weitere Schäden entdeckt. „Es gab Feuchtigkeitsschäden, zudem wurde neben einem noch ein weiterer morscher, tragender Balken sowie ein vollständig maroder Boden festgestellt“, so die Vorsitzende der Waldjugend weiter. „Der Boden wurde bereits in Eigenarbeit entfernt und Arbeiten am ersten der beiden Balken haben begonnen“, berichtet sie.
Die ganzen Renovierungsarbeiten haben die Vereinskasse stark strapaziert, so Haas. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir jetzt eine Spende aus der Kalender-Aktion von Fokus O. und Lions Club erhalten“, sagt sie. Damit sei die Zukunft der Naturschutzarbeit, zu der seit über 40 Jahren auch die konstante Jugendarbeit der Waldjugend gehört, gesichert. „Denn unsere Arbeiten sind essenziell an den Fortbestand unseres Vereinshauses geknüpft.“ So finden auf dem Vereinsgelände jede Woche drei Gruppenstunden der Waldjugend statt. Die wichtigsten Ziele des Vereins sind der Arten- und Biotopschutz.
Auch Anja Körneke, Vorsitzende des Vereins Frauen helfen Frauen, der in Oberursel ein Frauenhaus und eine Beratungs- und Interventionsstelle betreibt, sowie Monika Zengerling und Tobias Krohmer (beide von der Oberurseler Tafel), sind froh über die finanzielle Unterstützung. „Gewalt gegen Frauen ist in unserer Gesellschaft ein riesengroßes Problem“, betont Körneke. „Das stellt uns vor eine große Herausforderung“, sagt sie. „Denn leider haben wir im Frauenhaus immer zu wenig Plätze.“
Finanzierung der Kinderstelle
Was die Finanzierung der Vereinsarbeit betreffe, sei man auf Spenden wie diese aus der Kalender-Aktion angewiesen. Denn: „Wir finanzieren uns zu 60 Prozent aus kommunalisierten Mitteln, die restlichen 40 Prozent kommen über Spenden, Mieteinnahmen und Bußgelder zusammen“, schildert die Vorsitzende von Frauen helfen Frauen.
Die Spende der Lions und Fokus O fließe in den Notfalltopf des Frauenhauses. Mit diesen Mitteln werden Frauen ohne Finanzierungsgrundlage unterstützt. Auch die frisch geschaffene zweite Stelle, eine Fachkraft, die sich speziell um die Kinder in der Einrichtung kümmert, basiert auf Spenden. „Eine solche zweite Kinderstelle brauchen wir, da die Hälfte unserer Bewohner Kinder sind“, erläutert Körneke.
Auch die beiden Vertreter der Tafel sind froh über den Spendenscheck. „Wir können damit hoffentlich unser aktuelles Problem lösen: Unser Kühlhaus ist kaputt“, erklärt Krohmer. Die Oberurseler Tafel, die eine von sechs Ausgabestellen der Tafel Hochtaunus betreibt, versorgt über 200 Haushalte in der Stadt.
KATJA SCHURICHT
Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 28.02.2025, Seite 24