Diesmal ganz gegenwärtig:

Martinsmarkt mit leibhaftigem Martin

Nur nass und grau, der November? Gar nicht wahr! Am Wochenende 11./12. November leuchten Laternen, Girlanden, buntes Laub, Modefarben, herbstliche Speisen und Getränke mit frohen Gesichtern in der Innenstadt um die Wette, denn der Martinsmarkt zieht ein mit Musik und Kunsthandwerk, mittelalterlichem Treiben und zwei zu Ehren des Heiligen Martins aufgestellten Pavillons, in denen Kinder basteln und Geschichten lauschen können.

Rathausplatz, Kumeliusstraße und Ackergasse

Da der eigentliche Martinstag, der 11. November, dieses Mal am Festwochenende liegt, hat sich das „Doppelpunkt – Familienzentrum“ der Pfarrei St. Ursula etwas Besonderes ausgedacht. In zwei Pavillons auf dem Rathausplatz wird Sankt Martin sozusagen lebendig, es gibt viel zu sehen, zu hören und zu basteln rund um die Welt des heiligen Mannes. In einem Kamishibai-Theater werden Geschichten in szenischer Abfolge, begleitet von Bildern in einem Holzgestell, erzählt. So können auch kleinere Kinder und solche, die der deutschen Sprache noch nicht ganz mächtig sind, der Erzählung gut folgen. Auch Martinslieder werden natürlich gesungen, und wer seine eigene Laterne mitbringt, kann sie Sankt Martin zeigen. Denn der Heilige Martin (oder eine moderne Version von ihm) kommt sogar persönlich vorbei und verteilt Martinsbrezeln (Samstag 11.30 Uhr und 14.30 Uhr, Sonntag, 11.00 Uhr und 14.00 Uhr). Während die Kleineren eine Runde auf dem Karussell drehen, können die Älteren noch knifflige Fragen zum Leben des Mannes, der seinen Mantel teilte, in einem Quiz lösen.

Draußen auf dem Rathausplatz finden sich wieder Kunsthandwerk und Streetfood mit einem breiten Spektrum aus Tradition und Moderne. Der Kunsthandwerkermarkt zeigt die Vielfalt von Materialien und ihre kreativen Verarabeitungsmöglichkeiten. Beim Streetfood trifft Glühwein auf Internationales, Festes auf Flüssiges, Scharfes auf Cremiges, Süßes auf Saures. Zwischen dem Rathausplatz und dem Marktplatz streifen „Die Füchse“, die im Jägergewand mit mittelalterlicher Tavernenmusik das Publikum unterhalten und zum Lachen anregen.

„Soul of Whisky“ in der Kumeliusstraße reicht neben Hochprozentigem in diesem Jahr Kostproben der Gewürzmanufaktur von Familie Holland und dem Alten Gewürzamt in Klingenberg – ein Geschmacksknospenerlebnis der besonderen Art auf einem Stück Butterbrot. Außerdem hat Soul of Whisky Birgit Meresse zu Gast, die hochwertige, farbenfrohe Grobstrick-Design-Taschen präsentiert.

Der Unverpacktladen „Die Schütte“ feiert am Martinsmarktwochenende sein 1jähriges Jubiläum. Es gibt Kuchen und Sekt sowie kleine Überraschungen. In der Unteren Hainstraße kann in der Adventsausstellung von i-Punkt gestöbert werden, aufgrund der Ladenschließung gibt es viele Artikel im Ausverkauf.

Marktplatz und Strackgasse

In historischen Gewändern werden wohlfeile Waren teils in altertümlicher Sprache angeboten, würzige Düfte ziehen über den schrägsten Marktplatz Hessens und durch die Strackgasse. Brote, Hexenfladen – jetzt auch vegetarisch -, Grillspieße, Wurst- und Fleischspezialitäten, lecker-heiße Suppen, Kräuteriges, Süßes und Pikantes sowie feine Brände und Liköre reizen die Sinne und stillen den Hunger. Heute kein Glühwein? Na, dann vielleicht den legendären heißen Medicus-Gin mit gewürztem Apfel, den die Midgard-Schänke anbietet. Oder eines der besten Biere Belgiens aus der Grafentaverne.

Das Restaurant Ratskeller serviert zu Martini erstmals in seinem schönen Hof ofenfrischen Gänsebraten und Glühwein. Gebäck aus Italien und „Bonour“ mit einem Stand, an dem orientalischer Patisserie-Vielfalt, Feigen, frischer Tee und Falafel gereicht werden, erinnern daran, dass bereits im Mittelalter auch Gewürze und Speisen aus fernen südlichen Ländern geschätzt wurden.

Handgefertigte Schmuckstücke aus Holz, Steinen und Metall lassen die Vergangenheit aufscheinen, auch mittelalterliche Alltags- und Gebrauchsartikel stehen zum Verkauf und zeigen eine faszinierend-funktionale und gleichzeitig von Magie geprägte Welt. Wer dem Gaukler Kaspar zuschaut, der durch die Gassen zieht und mit großem Geschick balanciert und jongliert, vergisst wohl für einen Augenblick, was Superman dank Tricktechnik so draufhat.

Auch auf dem Marktplatz gibt es kreative Angebote für Kinder. Sie dürfen sie bei einem Wappenherold Ritterspielzeug bemalen, Speckstein schnitzen oder eine individuelle Schatzkiste gestalten. Immer wieder mit Spannung erwartet wird die Feuershow am Samstagabend, die ab 19.30 Uhr auch in diesem Jahr wieder zu sehen ist, diesmal zeigt sie ebenfalls der Gaukler Kaspar.

Der POP-UP STORE der Galerie 360 öffnet auch dieses Jahr wieder seine Pforten in den großen Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Sabai Sabai in der Eppsteiner Straße. Dort gibt es handgefertigte regionale Kostbarkeiten, abwechslungsreiche Überraschungen und kreative Geschenke für jeden Geschmack. Wer sein eigenes Herbstbild aus Naturmaterialien weben möchte, hat hier am Samstag und Sonntag Gelegenheit dazu.

Ob Gänsebraten, Baklava oder Hexenfladen: Die Vielfalt Oberursels zeigt sich zum Martinsmarkt von ihrer schönsten Seite. Und der historische Martinus, der als Sohn eines römischen Militärtribuns von 316 bis 397 in Ungarn, Italien und Frankreich lebte, wäre ganz sicher aufgeschlossen gewesen für diese Vielfalt.

Der Mittelaltermarkt auf dem Marktplatz ist am Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, die teilnehmenden Ladengeschäfte am Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 13 bis 18 Uhr. In der Vorstadt/Kumeliusstraße wird am Samstag auch bereits der Oberurseler Adventskalender mit vielen attraktiven Preisen verkauft.