Martinsmarkt – Mittelalter und Internationales zu Martini

Kaum versieht man sich’s und schon ist die kalte Jahreszeit wieder da. An Martini mussten früher Pachtzinsen und der Zehnte abgegeben werden, was oft auch in Naturalien und mit lebenden Gänsen vonstattenging. Das ist heute nicht mehr so, doch Oberursel gedenkt der Tradition mit dem zehnten Martinsmarkt am Wochenende 5. und 6. November. Mittelalterliches Treiben, Kunsthandwerk und Musik laden ein, das verkaufsoffene Wochenende zu nutzen, mehr als einen Hauch Vergangenheit zu erleben und in der Innenstadt international zu schlemmen.

Mittelalter auf dem Marktplatz

Wo viele Händler in historischen Gewändern wohlfeile Waren teils in altertümlicher Sprache anbieten, ziehen angenehme Düfte über den schrägsten Marktplatz Hessens und durch die Strackgasse. Brote, Fladen mit und ohne Fleisch, Grillspieße, Wurst- und Fleischspezialitäten, Kräuteriges, Süßes und Pikantes sowie Liköre und feine Seifen locken das hungrige Publikum, womöglich beäugt von einem neugierigen, zahmen Waschbären. Dieser gehört dem Gaukler und Taschenspieler Marbun, der mit großem Geschick Bälle und Keulen jongliert und gekonnt die Fäden am Diabolo zieht, so dass es durch den Raum zu schweben scheint. Auch handgefertigte Schmuckstücke aus Bernstein und Holz sowie Skulpturen stehen zum Verkauf, ebenso wie mittelalterliche Modeartikel.

Auch an die Kinder ist gedacht. Auf dem Marktplatz dürfen sie bei einem Wappenherold Ritterspielzeug bemalen, Speckstein schnitzen oder ihre eigene, ganz individuelle Schatzkiste gestalten. Wieder dabei ist zudem die bereits markterfahrene Kindertagespflege Mobilé e. V., die in der Strackgasse auch in diesem Jahr eine Bastelaktion für die Kleinen anbieten wird und dazu leckere Waffeln serviert.

Ohne Musik ist so ein Mittelaltermarkt nicht denkbar – weshalb die Spielleut-Formatio Viesematente und die Papperlabarden aus Gießen einmal mehr unter Beweis stellen, dass auch unplugged wunderbare Klangteppiche ausgelegt und Tanzbeine zum Schwingen gebracht werden können. Auch in der Strackgasse ziehen mittelalterliche Musikanten durch die Straße.

Ein Höhepunkt ist sicher wieder die Feuershow am Samstagabend, die ab 19.30 Uhr unweigerlich dazu führen wird, dass die Leute „Maulaffen feilhalten“, also den Mund offenstehen lassen vor Verwunderung. Aber auch sonst sind alle Sinne angesprochen beim mittelalterlichen Treiben auf dem Marktplatz am Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Lageplan (Klick zum vergrößern)

Kunsthandwerk, Street-Food und Musik in der ganzen Stadt

Wer etwas zeitgemäßere Genüsse bevorzugt, findet auf dem Kunsthandwerkermarkt auf dem Rathausplatz sicher das Richtige. Da kann man Fährte aufnehmen und dem ersten Glühweinduft folgen, an internationalen Streetfood-Ständen Scharfes, Festes, Flüssiges, Cremiges und Saures probieren und vielerlei Kunsthandwerk aus allen nur denkbaren Materialien bewundern und erwerben. Während die Kinder ihre Runden auf dem Karussell in der Kumeliusstraße drehen, lauschen die Eltern vielleicht dem Sinfonischen Blasorchester der Musikschule Oberursel, das Sonntagnachmittag um 15.00 Uhr auf dem Rathausplatz vorgesehen ist oder lachen mit den Spielleuten von Viesematente, die hier ebenfalls Ihre Runden drehen. Am Samstag, 05.11. um 12.00 Uhr werden die „Die pfiffigen Pfeifen“, ein Flöten Ensemble der Musikschule Oberursel ein kleines Konzert auf dem Rathausplatz geben.

In Bewegung wird ein Großteil von Oberursel sein, denn die teilnehmenden Geschäfte sind am Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Auch der Oberurseler Adventskalender mit vielen attraktiven Preisen ist dann wieder überall zu haben und gibt einen Vorgeschmack auf Weihnachten. Da sage noch einer, der November sei ein trüber Monat! Martini kann kommen!